Die österreichischen Grünen? „Es wird wieder“

Kamingespräch mit Ulrike Lunacek

Wie bereits letztes Jahr war die ehemalige Grünen-Politikerin Ulrike Lunacek zu Gast im Haus Wöll. Beim diesjährigen Kamingespräch drehten sich die Fragen der Vorarlberger und Tiroler StipendiatInnen vor allem um die vergangene Nationalratswahl, das Ausscheiden der Grünen aus dem Parlament und wie es mit der Partei weitergehen soll.

Das Ausscheiden der Grünen war für die Spitzenpolitikerin, die für die Partei nicht nur im Nationalrat, sondern auch im europäischen Parlament aktiv war, ein Schock. Für das Scheitern verantwortlich macht sie neben dem Streit mit den Jungen Grünen vor allem den finanziell intensiven Bundespräsidentschaftswahlkampf sowie die Zerwürfnisse mit Peter Pilz. Als Konsequenz der letztjährigen Schicksalswahl hat sie als Spitzenkandidatin sämtliche politischen Funktionen zurückgelegt. Dennoch ist die ehemalige Delegationsleiterin der Grünen im Europaparlament davon überzeugt, dass die Grünen, im Gegensatz zur Liste Pilz, in fünf Jahren wieder den Sprung in die Bundespolitik schaffen. Das große Potenzial in den grünen Landesparteien ist für sie dabei entscheidend.

Lunacek, die ihre politische Karriere erst mit 39 begann, rät jungen Frauen, die es in die Politik zieht, zuerst eine fundierte Ausbildung in einem anderen Berufsfeld abzuschließen. Um im politischen Wettstreit bestehen zu können, ist für Lunacek unter anderem eine harte Schale für den Umgang mit sexistischen Anfeindungen erforderlich. Das Allerwichtigste ist jedoch, sich nicht der politischen Karriere wegen, sondern mit der Motivation, inhaltlich etwas bewegen zu wollen, für die Politik zu entscheiden.

 

Tobias Nenning und Christoph Zambanini

Stipendiaten 2018

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